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Open Source auf dem Vormarsch

Die Niederländer gelten als weltoffen und innovationsfreudig, so zumindest mein Eindruck.
Die unten stehende Meldung ist für mich allerdings ein Paukenschlag - und für Microsoft und Co. eine schallende Ohrfeige.


NETZEITUNG INTERNET: Niederlande verpflichten Ämter auf Open Source

Aber bei allen Einsparungen die dadurch möglich sind, würden mich dennoch einmal die totalen Kosten interessieren durch notwendige Restrukturierung, Schulung, Support, Produktivitätsverlust und ähnliches. Ich könnte mir vorstellen, das eine solche Umstellung am Anfang sehr teuer wird. Allein die offensichtlich notwendige Einrichtung einer "Umstellungsbehörde" dürfte nicht ganz billig sein.
Ich bin mal gespannt, ob man davon noch einmal etwas hören wird.
Von Erfahrungen in München habe ich bisher jedenfalls noch nichts gelesen.

Aufgewärmt

Seit längerem schwelen untergründig kleine Diskussionsfeuerchen rund um die TV-Blogosphäre. Auch jetzt gibt es wieder Wortmeldungen über Sinn und Zweck der Veranstaltung. Mal geht es rein um die Blogosphäre (z.B. hier oder hier), oder es geht um den Volksfreund, und da dann auch um die Blogger (z.B. hier).
Es gibt Vieles, was man über das "Projekt" Blog im TV sagen und schreiben kann. Ebenso gibt es Vieles, was sich über die Zeitung allein schreiben und sagen lässt.
Für mich persönlich hatte Zeitung und Blog in Kombination einen ganz besonderen Reiz, hatte man doch manchmal das Gefühl etwas beizusteuern. So wurde z.B. mein Blogbeitrag zum Thema "Image-Killer Weblog" ungekürzt ins Print übernommen.
Oft fühlte ich mich auch geschmeichelt, wenn meine Beiträge ins BoB übernommen wurden. Oft ärgerte ich mich aber auch, das die Beiträge teilweise recht ungeschickt gekürzt wurden. Dennoch eine schöne Idee, an der eigenen Zeitung ein klein wenig mitzuwirken.
Ich sehe da immer noch Chancen, das etwas fruchtbares für beide Seiten zustande kommt. Wenn die Zeitungsmacher ein wenig von Ihrem eigenen Elan zurückgewinnen, die Blogger wieder mehr ermuntert werden, dann könnte eine echte Zusammenarbeit entstehen. Es könnten sich vor Allem wieder mehr und aktivere Blogger beteiligen und ein Feuerwerk an Ideen liefern, die aber von den Redakteuren auch ernst genommen werden müssen.
Ich werfe daher noch einmal etwas in die Runde. Es geht dabei nicht um diese Idee an sich, sondern vielmehr darum: Was möchtet Ihr in Eurer Tageszeitung lesen. Nachrichten wohl allemal. Im TV natürlich regionale Berichterstattung (ehrlich gesagt, wozu bräuchte ich ihn auch sonst). Und was noch? ClickMe-Seiten? Oder doch mal Beiträge, die man ansonsten vielleicht eher in Magazinen finden würde.

Nur so als Idee:

blogoli - Sieben

Mindestlohn und der Springersche Punkt

Genau. Punkt. Schlusspunkt sozusagen. Die Axel Springer AG veröffentlicht eine Stellungnahme zum Mindestlohn.
Nachzulesen hier.


Nun habe ich da aber so meine Verständnisschwierigkeiten mit dieser Stellungnahme. Einige Fragen die sich mir stellen möchte ich daher gerne teilen:

In der Stellungnahme heißt es, die PIN Group habe bis zum Zeitpunkt des Beginns der Debatte um den Mindestlohn wirtschaftlich ausgesprochen erfolgreich agiert.
Nun, meiner Meinung nach hat die Aufnahme einer Debatte keinerlei Auswirkung auf die Wirtschaftlichkeit unternehmerischer Tätigkeiten - aber na gut.

Weiter im Text:
Die Post hat einen Kostenvorteil. Dieser erschließt sich aus dem Kostenvorteil durch die Befreiung von der Mehrwertsteuer.
Die Post hat einen weiteren Kostenvorteil in Höhe von 3% durch die Befreiung von Unfallversicherungsgebühren. Letzteres wusste ich nicht, nehme ich aber im Zug meiner Weiterbildung dankend zur Kenntnis.
Die Post hat also einen doppelten Kostenvorteil. Dieser (doppelte) Kostenvorteil sorgt dafür, das das "Monopol der Post mit der Einführung des Mindestlohns gefestigter ist als vor der Privatisierungsentscheidung".
Bis hierhin finde ich das lediglich politisch interessant. Mathematisch interessanter wird es erst am Ende wieder:
 

"Dies wäre nur der Fall gewesen, wenn der gesetzliche Mindestlohn nicht
verabschiedet
oder auf die vom ehemaligen Arbeitsminister Franz
Müntefering ursprünglich geforderte Höhe von EUR 7,50 festgelegt worden
wäre. Voraussetzung wäre außerdem, dass auch die Deutsche Post zur
vollen Zahlung der Mehrwertsteuer und der Unfallversicherung ab 1.
Januar 2008 verpflichtet
sein müsste, womit der wettbewerbsverzerrende
Kostenvorteil von bis zu 22 Prozent entfallen wäre."

 


Für mich bedeutet das: Addiert man die wettbewerbsverzerrenden Vorteile der deutschen Post, dann summieren sich Mindestlohn+ Merhwertsteuerbefreiung + Unfallversicherungsbefreiung auf 22% Wettbewerbsvorteil!

Also:

22= x + y +z
wenn x= Mindestlohn, y=Mehrwertsteuerbefreiung und z= Unfallversicherungsbefreiung, dann:
22=x +19 +3
daraus ergibt sich X=0
Die Wettbewerbsverzerrung, bzw, der Wettbewerbsvorteil des Mindestlohnes beträgt =0.


Ist das nun richtig?
Bedeutet die Stellungnahme nun, das man schon nur durch den Beginn der Mindestlohndebatte unwirtschaftlich wurde, der Effekt des Mindestlohnes aber 0 beträgt? Also lediglich die Debatte war schädlich, sogar sehr schädlich. Man hätte also den Mindestlohn ohne Debatte einführen sollen?
Ich verstehe die Springersche Stellungnahme nicht. Wer kann es mir erklären?