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Prostitution in Deutschland

Kopfschüttelnd verfolge ich gerade die Diskussion darüber, inwiefern die Gesetzgebung in Deutschland nun Prostitution, Menschenhandel und/oder Zwangsprostitution fördere und wie man nun in Zukunft mit dem Thema umgehen möchte.
Mit Alice Schwarzer und der MöchteGernGroßenKoalition auf der einen Seite und den Prostituierten/Sexarbeiterinnen auf der anderen Seite ist dies ein weites Feld, das neben dem Austausch von Weltanschauungen und Freiheitsanschauungen eben auch schlichte gesellschaftliche (moralische?) Reflexe aktiviert.
Beide Seiten glauben gute Argumente zu haben (aus Ihrer Sicht), beide Seiten glauben das Richtige für die (überwiegend) Frauen zu tun und beide Seiten reklamieren eine höchst zweifelhafte Deutungshoheit (so was gibt es eigentlich nicht) für sich.

Und ich sitze nun hier und frage mich das für mich offensichtliche:
Was ist an diesem Thema so schwierig???

Wenn es stimmt, das Frauen (überwiegend) freiwillig tun, wenn es ein Eingriff in die freie Berufswahl ist, wenn es andererseits (Zwangs-)prostitution und Menschenhandel fördert, was hindert uns daran ES zu ändern?
Nicht den (bösen) Mann, der diese (Dienst-)Leistung in Anspruch nimmt.
Von den Freiern etwas zu fordern, was Staates-Pflicht ist, nämlich sicherzustellen, das es in unserem Land keine Zwangsprostitution gibt, den Freiern damit zu überfordern, und die Verantwortung abzuwälzen und mehr noch, dies mit Strafe zu bewähren, ist keine Lösung.

Eine Lösung aber wäre es:

  • Prostitution frei zu geben, zu erlauben, ohne wenn und aber
  • Prostitution mit der Auflage einer Melde- und Sozialversicherungspflicht zu versehen
  • Prostitution damit jedem anderen Beruf gleichzustellen, bei dem ein Sozialversicherungsausweis notwendig und mitzuführen ist
  • genügend Kontrolleure bereitzustellen und die entsprechenden Lokalitäten, Aufenthaltsorte, Kontaktorte engmaschig zu kontrollieren
  • die (überwiegend) sexarbeitenden Frauen nicht alleine zu lassen, sondern massiv in Hilfe und Aufklärung zu gehen
  • und am Wichtigsten: die eigenen (christlichen oder religiös oder feministisch) motivierten Sichtweisen einmal außer Acht zu lassen und beispielsweise denjenigen zu glauben, die angeben, das freiwillig tun.

Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, den Staat mit einer Freierhaftung aus der Pflicht zu entlassen, die Sexarbeiter(innen) im Stich zu lassen und eine einfache Regelung nicht einmal zu diskutieren: Prostitution und/oder das Anbieten sexueller Dienstleistungen ist ohne wenn und aber erlaubt, wenn der Nachweis einer Sozialversicherung im Zusammenhang mit dieser Tätigkeit nachgewiesen kann. (Sozusagen der Freiberufler mit Versicherungspflicht in den gesetzlichen Versicherungen).

Bin ich zu naiv - oder wäre das eine Lösung?

 

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