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Gedicht

Wie zuvor versprochen hier nun das Gedicht unseres Ältesten (8 Jahre):

Blicke niemals in die Zukunft,

blicke immer nur zurück,

was Dir gestern noch geholfen,

bringt Dir morgen sicher Glück.

Wie ich finde, durchaus bemerkenswert für einen so jungen Geist.

Eine Fußnote zur Fußnotendebatte

 *Ausführlich und ausufernd wird die Causa Guttenberg diskutiert und allenthalben fragt man sich:

"Wie kann das sein, das die Beliebtheitswerte steigen, obschon der Gaukler überführt ist?"

Einen kleinen Erklärungsbeitrag liefert vielleicht der Begriff der Fußnote. Wer kennt ihn nicht, den Spruch von "der Fußnote der Geschichte". Was uns sagen möchte: Nicht wichtig! Im Moment stark übertrieben aber nicht überlebensfähig in der Wahrnehmung. Und schon gar nicht von Dauer. Eine Fußnote eben.

Doch in der akademischen Auseinandersetzung ist die Fußnote oftmals das essentielle. Nicht wegen des korrekten Zitierens. Sondern wegen des ausborgens von Kompetenz und Integrität. Sie soll unangreifbar machen, da der Gedanke eben nicht selbst ausgedacht wurde. Sondern bereits einmal gedacht und damit Tatsache ist. Und unwiderlegbar.

Und so ganz anders der Sinn im alltäglichen Sprachgebrauch. Die Fußnote ist eben der Beweis, das es nicht wichtig ist. Nicht erwähnenswert. Weniger als eine Randnotiz, die wenigstens noch auf Augenhöhe steht. Und nicht unten drunter, häufig noch getrennt durch eine Linie. Abgesondert vom Text, jenseits der Demarkationslinie.

Und wie geschickt nun ind der Causa Guttenberg, die Debatte als Fußnotendebatte zu geißeln. Sie unter die Linie zu verbannen. Unter die Gürtellinie, wie die Unterstützer des Freiherrn rufen. Und so wird die Verfehlung, die eben nicht in der Fußnote besteht, sondern im unrechtmäßigen Gebrauch fremden geistigen Eigentums, degradiert, verharmlost und gleichsam aufgelöst. Der geistige Diebstahl verkehrt sich zur Anklage gegen die Entdecker. Hetzjagd! Kampagne!

So wird bagatellisiert. Und der Gegenstand der Betrachtung gerät zunehmend in den Hintergrund, wird zur Fußnote, nicht einmal zur Randnotiz.

Worum ging es gleich nochmal?

Um Antwort wird gebeten.

Der Fall Guttenberg

Shootingstar, Lieblingspolitiker, neuer Typus - die Liste an Lobhudeleien und positiven Zuschreibungen ist lang. Eloquent und Charmant, Geradlinig und ehrlich, unbeugsam und aufrichtig. Attribute die jeder gerne auf sich vereinigt sähe, bei anderen aber gerade im Politikbetrieb misstrauisch machen. Kann jemand so sein? Gibt es ihn noch, diesen besonderen Typ von Politiker?

Offensichtlich sind die Kritiker aus dem Politikbetrieb anderer Auffassung.
Was bei genauerer Betrachtung ein übles Licht auf unsere Politiker wirft. Sie kennen sich aus in den Schaltzentralen der Macht und wissen aus eigener Anschauung was man tun muss um es so weit zu bringen. Übel das da einer ist, bei dem es dann doch so anders aussieht. Also was tun?

Während die Anhänger den Freiherren jubelnd bejahen, erstarren die mißtrauischen in katatonischer Starre. Und reflexhaft versucht man jede vermeintliche Schwäche in der Öffentlichkeit auszuschlachten. Doch der Freiherr zeigt sich unangreifbar. Jede Kritik perlt an ihm ab. Jeder Versuch ihn anzugreifen macht ihn stärker, schart seine Anhänger immer enger um ihn. Und umso verzeweiflter werden die Gegner, die Kritiker.

Und nun endlich eine Gelegenheit. Die Plagiatsvorwürfe. Der Beweis: Der Freiherr war so frei sich so zu geben wie er nicht ist.
Ehrlich - Nein!
Aufrichtig - auch nicht.
Ein Blender - Ja!

Guttenberg ist Thema. Nicht erst seit dem Auftauchen der Plagiatsvorwürfe. Er steht in der Öffentlichkeit und im Zentrum der Berichterstattung wie kaum ein anderer deutscher Politiker. Und er selbst stellt sich genau dort hin, wie sein Besuch in Afghanistan in Begleitung seiner Frau eindrücklich beweist.

Auf dieser Klaviatur versteht es der Verteidígungsminister vorzüglich zu spielen. Seine Karriere ein einziges, wohl nuanciertes Konzert. Doch das Stück wurde zu lang. Die Konzentration lässt nach und er hat es nicht gemerkt. Der Pianist hat sich verspielt. In die überirdisch schöne Musik schlichen sich die ersten Mißtöne. Souverän spielte er darüber hinweg, aber die Harmonie war gestört. Doch der Profi spielte weiter, denn die Zuhörer waren im Saal und voller Erwartung. Virtuos flogen die Finger über die Tasten, aber immer häufiger verspielt er sich. Die Fans halten es für eine gelungene Interpretation des Stückes, die anderen werden immer hellhöriger. Jemand steht auf und schaut auf das Notenblatt. Was er dort sieht, ist nicht das was der Minister spielt. Es ist ein anderes Stück. Der Zuhörer fühlt sich getäuscht, verlässt empört den Saal. Einige folgen ihm, andere bleiben sitzen.

Das Konzert ist noch nicht zu Ende. Aber das Klavier ist verstimmt. Ich mag nicht mehr zuhören, es tut mir in den Ohren weh. Aufhören! Denke ich. Aber er spielt weiter.

Da verlasse ich den Saal.



Sein erstes Gedicht

Es ist noch gar nicht lange her, da las unser Ältester in der Zeitung davon, wie wenig in Deutschland noch vorgelesen wird. Darüber war er aufrichtig empört, gehört doch das Vorlesen bei uns dazu, wie das täglich Brot. Völlig zu Recht empörte er sich über die Erwachsenen, die zu faul seien. An den Kindern könne es doch nicht liegen, sei doch das Zuhören so schön und es gäbe doch so viele spannende und lustige Geschichten und überhaupt!

Zu Weihnachten dann verfasste er selbst eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte, zu der wir dann gemeinsam Bilder malten und sie per Computer gemeinsam mit dem Text zu einem Kinderbuch verarbeiteten, das dann natürlich als Weihnachtsgeschenk an die kleinen Mitglieder der Großfamilie verschenkt wurden.

Vater und Mutter waren natürlich erheblich stolz, der Autor auch und die Familie begeistert. Der Junge hat eindeutig eine Sprachbegabung, die er mir heute erneut eindrücklich unter Beweis stellte. Mit seinen zarten acht Jahren verfasste er heute sein erstes Gedicht. Ohne sich jemals in irgendeiner Weise mit dem Genre konfrontiert gesehen zu haben. Erstaunlich aber, was er schrieb.

Heute ist es aus Geheimnis -umwobenen Umständen noch zu früh, aber zu gegebener Zeit werde ich Euch hier teilhaben lassen. Mit irgend etwas muß man ja angeben können - und wenn es die eigenen Kinder sind :-)