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So soll Deutschland sein?

Im Fernsehen gesehen, in der Zeitung gelesen. Wie geht Deutschland mit Flüchtlingen um, die in Ihren Heimatländern verfolgt werden? Gern genommen sind Sammelstellen wie z.B. ausgediente Kasernen, in denen die Flüchtlinge erstmal "gesammelt" werden. In der Hoffnung, sie gleich wieder abschieben zu können? Mich hat ein entsprechender Fernsehbericht aus einem Sammellager in Berlin seinerzeit zu folgenden Zeilen verleitet: So soll Deutschland sein? Von zu Hause fortgetrieben ist ihm Deutschland nur geblieben. Doch in dem gelobten Land, den Flüchtling neuer Terror fand. Hinter Mauern hinter Draht, ganz weit draußen vor der Stadt, weit hinter Beton verborgen werden Gesetze ihn entsorgen. Doch eins soll Deutschland ihm nie sein, erhoffte Flucht vor Not und Pein!

Potsdam

Heute eine Menge Informationen zum Thema Potsdam im Intrinet. Jede Menge neue und vage Informationen zum Tathergang lassen daran zweifeln, das die Tat so abgelaufen ist, wie es bisher allgemein angenommen wurde.
Wolfgang Schäuble,Jörg Schönbohm und auch Wolfgang Bosbach bezweifelten einen rassistischen Hintergrund der Tat und ernteten zum Teil starke Kritik für Ihre Äußerungen. Die neuen Erkenntnisse scheinen ihnen recht zu geben, da es inzwischen den Anschein hat, der Übergriff auf den Deutschen äthiopischer Abstammung vergangenen Mittwoch könnte doch eine "wüste Kneipenschlägerei" gewesen sein.
Ein wenig vermittelt die Tagesthema-Seite im Intrinet auch diesen Eindruck. Nicht ohne das auf der gleichen Seite zu lesen ist, das die Anzahl rechtsextremistischer Gewalttaten im vergangenen Jahr um über 27% gestiegen sei.
Hmmm - da stimmt mich etwas nachdenklich.
Mal angenommen, die Motivation zur Tat war nicht fremdenfeindlich oder rassistisch motiviert sondern ein eskalierter Disostreit. Haben Herr Schäuble und Co. dann Recht? Hätte man die Kuh nicht so durchs Dorf treiben sollen. War das Ganze eine medial Inszenierte, hysterische Reaktion auf eine harmlose Schlägerei, wie sie jederzeit und überall vorkommen könnte?
Vielleicht ist das zum Teil tatsächlich so.
Aber meiner unwesentlichen Meinung nach, ändert sich am eigentlichen Sachverhalt wenig. Die Entstehungsgeschichte der Gewalttat mag sich ein wenig anders darstellen. Die Gewalttat selbst tut es nicht. Immer noch ringt ein Mensch um sein Leben. Ein Deutscher mit anderer Hautfarbe ist es, der brutal zusammengeschlagen wurde. Die Beschimpfungen sind noch immer da. Immer noch wurde er zusammengeschlagen und dabei als "Nigger" beschimpft. Die Fremdenfeindliche Ausgangsmotivation mag zum Teil in Frage gestellt sein, die fremdenfeindliche Wirkung der Tat ist es nicht.
Daher ist nach wie vor das Einschreiten des Bundesstaatsanwaltes gerechtfertigt. Deutschland kann nicht wachsam genug sein, wenn es um Fremdenfeindleichkeit und rechtsextremistisches Gedankengut geht.