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Gesundheitsreform

Heute war es einfach Pech für den TV. Das Thema Gesundheitsreform auf Seite 3 und im Kommentar von Bernd Wientjes. Das aber alles was da geschrieben und kommentiert wurde, heute Abend schon nicht mehr so richtig aktuell war lag nicht am TV, sondern an der Ideenjagenden Meute in Berlin. Hier werden wir in den nächsten Tagen noch eine Menge Vorschläge und Variationen von Ideen präsentiert bekommen, wenn ich der Berichterstattung heute Abend im Radio glauben schenken darf.

Zum Kommentar von Bernd Wientjes: Es ist also klar, das es im Gesundheitswesen für die Bürger teurer werden wird? Ich denke, da ist jemand der Phantasielosigkeit unserer Politiker auf den Leim gegangen. Nur weil alle sagen, das etwas teurer werden muss, muss das nicht stimmen. Da sind nur wieder jede Menge Entscheidungsträger daran interessiert, Konflikten mit Interessenverbänden aus dem Weg zu gehen. Wie Bernd Wientjes richtig bemerkte, gibt es ja Konzepte, die zerredet wurden. Aber warum wurden diese Konzepte zerredet? Wer würde sich denn da an wem die Finger verbrennen. Hier werden Tatsachen geschaffen und im Kommentar unkritisch akzeptiert. Meines Erachtens hätte man in einem Kommentar zur Gesundheitsreform gerade mit den inzwischen akzeptierten Allgemeinplätzen (wie z.B. "es muss teurer werden") kritisch zu Gericht ziehen müssen.

Den Raum, den die Gesundheitsreform heute im Blatt einnahm fand ich O.K., vielleicht hätte es sogar etwas mehr sein können.

Sanierungsfall Deutschland

So sieht es zumindest unsere Kanzlerin Angela Merkel. Nicht nur das sie das auf der diesjährigen BDI Tagung sagte, sie wiederholte und bekräftigte diese Äußerung in der gestrigen Haushaltsdebatte im Bundestag.

Was Sie damit meint, wird nur auf den zweiten Blick klar. Die Milliardenschwere Haushaltsschieflage ist es, von der sie da redet. Aber nicht immer ist das, was man gesagt hat auch das, was man gemeint hat. Und so steht diese Äußerung Merkels nun zwangsläufig in der Kritik.
Ein ganzes Land sei es, das sie da schlecht redet. Die Leistungen tausender Menschen würden damit herabgewürdigt.
Das ganze sei "deplaziertes Gerede".

Nun - mir scheint es, Frau Merkel hat mehr recht als sie selber glaubt. Deutschland ist ein Sanierungsfall. Zum einen selbstverständlich auf finanzieller Ebene, so wie Frau Merkel es auch verstanden haben möchte. Mehr noch ist Deutschland aber ein Sanierungsfall in Punkto politischer Kultur. Auch in politischer Sprachkultur. Hier werden Kritiker als "Besserwisser" tituliert. Hier werden Äußerungen generalisiert und als "deplaziertes Gerede" gebrandmarkt. Mit verbalen Schlageisen wie "Leistungsmißbrauch" werden ganze Bevölkerungsschichten diffamiert und mangelnde Sachkenntnis und schlechte Gesetze in den dunklen Schatten verbaler Urwälder gezerrt.

Völlig am Feinsinn und am Seelneleben der Menschen in Deutschland vorbei werden Geplänkel und politische Scharmützelchen öffentlich so aufgebauscht, das die eigentlich drängenden Fragen im Rauschen des Blätterwaldes verklingen.
Ich möchte gerne konkrete Antworten auf meine Fragen:
Wie soll die Arbeitslosigkeit bekämpft werden?
Was werde ich morgen, was werde ich übermorgen als Lohneingang auf meinem Konto zu verbuchen haben?
Werde ich mir in Zukunft überhaupt noch eine medizinische Versorgung leisten können?
Wird die Selbstdarstellung Deutschlands auch in Zukunft ausschließlich durch sportliche Großveranstaltungen geprägt sein?
Wann wird es eine echte innenpolitische Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus geben?
Wird Deutschland eine multikulturelle Gesellschaft, ein Einwanderungsland sein? Oder wann wird man das endlich zugeben, das es vielleicht bereits so ist?

Die Liste an Fragen ließe sich endlos erweitern. Die Liste der Fragen wird eher noch von Tag zu Tag länger. Antworten werden wir aber erst nach einer Besinnung auf das Wesentliche erhalten. Hier ist das Ziel der Sanierungsfall: Es geht um das Wohl der Menschen in Deutschland und nicht darum, wer recht hat!

Blattkritik

Da ich den Blog Blattkritik eigentlich gut finde und es toll fände, wenn an diesem Blog teilgenommen würde, probiere ich das Ganze mal von Hinten aufzuziehen.
Der Trierische Volksfreund begleitet mich schon seit meiner Kindheit und auch heute noch ist der TV meine Tageszeitung. In den vielen Jahren als TV-Leser habe ich viele Veränderungen des TV beobachtet. Manchmal fand ich die Veränderungen gut, manchmal fand ich die Veränderungen schlecht. Ich denke diese Erfahrungen teilen einige der Blogger im TV-Weblog-Miniversum. Einige von Euch haben den TV zu Hause oder arbeiten gar dort. Also habt ihr auch eine Meinung zu Eurer Zeitung - oder?

Ich versuche nun hier, ab und zu einen kleinen Anstoß zu geben, wenn mir persönlich etwas auffällt am TV.
Da ich den TV aber erst Abends lese, oft sogar erst spät am Abend, werde ich mich nur unregelmäßig zu Wort melden in dieser Kategorie. Aber jeder von Euch könnte etwas Ähnliches in seinem Blog tun. Wenn wir uns dann noch kräftig untereinander Verlinken, bekommen wir ein wahres Web-Kompendium der TV-Kritik.
Na wenn das dann keine interaktive Kritik an einem Print-Medium wäre.

Meinen Eintrag von heute Abend sortiere ich hiermit gleich in meine neue Kategorie ein.
 

Nachgetreten

So heißt die Sendung die gerade im ZDF läuft. Eine Sendung die die Welt NICHT braucht, und die nicht im entferntesten lustig ist. Wie in so vielen anderen unsäglichen Sendungen auch, gibt es hier zwei Tische. Einen kleinen, an dem sitzt der "Moderator" und einen größeren, an dem sitzen die "Gäste".

Moderator hier ist Ingolf Lück, ein Mann mit wechselvoller Fernsehgeschichte. Momentan zeichnet er sich dadurch aus, das er diejenigen seiner Sendungen, die gut funktionierten, immer wieder selbst kopiert. Ingolf Lück kopiert sich selbst!
Faszienierend ist das nur für Ihn selbst.

Erinnern wir uns doch einmal an unsere Kindheit. Wir nehmen zwei Spiegel und plazieren uns so zwischen den beiden Spiegeln, das eine scheinbar unendliche Reihe an Abbildern unseres Selbst entsteht.
Boahh. Das ist etwas, das ich mir auch heute nicht anschauen kann ohne ins Staunen zu geraten.
Genauso scheint es Ingolf Lück zu gehen. Nur das er nicht zwei Spiegel, sondern Fernsehkanmeras benutzt, und das Ganze nicht für sich selbst macht, sondern wir daran teilnehmen sollen. Der Aha-Effekt für mich als Zuschauer ist da nur von kurzer Dauer und schon langweilt mich das Ganze.
Nachdem der Herr Lück sich uns nun aber so oft in immer gleicher Pose gezeigt hat, habe ich nur noch den Wunsch, der Herr Lück möge sich doch in Rente begeben, oder endlich wieder etwas Neues machen.

Etwas NEUES, Herr Lück! Neu anstreichen reicht nicht. Sonst landen Sie noch auf Platz 1 der 100 schlechtesten Fernsehmoderatoren!!!!!!